der Inaugenscheinnahme der
Wisch-, Kratz- und Benetzungspro-
be sowie der Messung der Bauteil-
und Umgebungstemperatur, um die
Feuchtemessung nach der Darr-
Methode zu ergänzen. „Bei dieser
Prüfung handelt es sich um eine
besonders zu vereinbarende und zu
vergütende Leistung.“
[10]
Feuchter Putzgrund
Mauerwerksflächen sind grund-
sätzlich nach Fertigstellung gegen
Durchfeuchtung zu schützen.
Feuchte Bauteiloberflächen sollen
bis zu einer Tiefe von ca. 30 mm
abtrocknen. Derartige Putzgründe
gelten als ausreichend trocken,
wenn sie nach DIN V 4108 – 4 bzw.
DIN EN 12 524 so genannte Aus-
gleichsfeuchten annähernd erreicht
haben. Die Standzeiten sind auf
2–3 Tage/je mm Putzdicke zu er-
höhen.
[11]
Feuchte Putzgrundoberflächen
haben „einen ungünstigen Einfluss
auf die Festigkeitsentwicklung“
und das Schwindverhalten von Put-
zen“, mit dem Resultat der Riss-
bildung.
[12]
Abbinde- und Trocknungspro-
zesse verlaufen nicht mehr paral-
lel, so dass durch Schwinden des
Putzes entstehende Spannungen
nicht mehr vom erhärteten Gefü-
ge kompensiert werden können. Der
Putz ist schlichtweg nicht mehr
verformbar!
„Nass in Nass“
Nur durch den zweilagigen Ver-
putz auf starksaugenden Putzgrün-
den wird dem vorzeitigen Wasser-
entzug vorgebeugt. Diese Arbeits-
weise auch als „Nass in Nass“
zweischichtig ausgeführt, ermög-
licht, dass der Putzquerschnitt
gleichmäßig erhärten kann und die
Haftungseigenschaften auf vorbe-
reitetem Putzgrund sich optimal
ausbilden. Die Hälfte der Putzla-
ge wird zu diesem Zwecke aufge-
bracht und mit der Richtlatte
(„Kartäsche“) verzogen.
Nachdem die Putzoberfläche
„von glänzend in matt umschlägt“
(nach ca. 10 bis 20 Minuten, der
FACHBEREICHE
Bautenschutz
Zeitpunkt ist abhängig vom Saug-
verhalten des Putzgrundes und von
den Witterungsbedingungen), wird
die zweite Putzschicht aufgetragen
und verzogen.“ Nur durch diese Art
der Ausführung wird der vorzeiti-
ge Wasserentzug unterbunden, und
schadensträchtigen Auswirkungen
vorgebeugt.
[13]
Zusammenfassung
Die „Leitlinien für das Verput-
zen von Mauerwerk und Beton“
ergänzen die Putzregelwerke für die
Planung, bieten Möglichkeiten für
optische Gestaltungen und geben
Tipps für die handwerkliche Aus-
führung. In dieser Richtlinie wer-
den detaillierte Hinweise über den
Putzgrund, Putz- und Putzsystemen
sowie deren richtiger Auswahl bei
verschiedenen Untergründen emp-
fohlen. Neben Prüfung und Beur-
teilung des Putzgrundes geben
diese Leitlinien ebenso Hinweise
zu Putzausführung getreu nach dem
Grundsatz, dass Putzsysteme ent-
sprechend ihren Anforderungen und
Eigenschaften auf dem Untergrund
abgestimmt sein müssen – der Putz
muss passen!
Quellen:
[1]
Industrieverband WerkMörtel e.V. (iwm)
Düsseldorfer Straße 50
47051 Duisburg
Telefon (02303) 992-39-0
Telefax (02303) 99239-98
[2]
DIN EN 998-1:2003-09
Festlegungen für Mörtel im Mauwerks-
bau, Teil 1 Putzmörtel
DIN Deutsches Institut für Normung
e.V., Beuth Verlag, 10772 Berlin
[3]
DIN V 18 50: 2005-04
Putz und Putzsysteme-Ausführung
Bezug, siehe vorab,
;
[4]
siehe
[3]
3 Begriffe
[5]
vgl.
[1]
, Tabelle 7, Seite 25
[6]
siehe zuvor, 3.1.1 Allgemeines, Seite 6
[7]
siehe zuvor, Tabelle 8, Seite 31
[8]
siehe zuvor, 3.3 Wände aus Ortbeton
[9]
wie zuvor, 4.3 Auswahl von Putzsyste-
men (Hinweis)
[10]
siehe 1, 6 Prüfung des Untergrundes
[11]
vergleiche 5, Feuchter Untergrund,
Seite 21
[12]
siehe zuvor, Seite 22, Hinweis
[13]
vergleiche Hinweise zu Putzausführun-
gen, Seite 28
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