Fachbereiche
Bautenschutz
fehlen mir die Ellenbogen.“
Als Franchise-Un-
ternehmen wurde anfänglich Teppich- und Pol-
stermöbelreinigung, Kleinschadensanierung und
Lederrestauration angeboten. Dann kam die In-
frarot- und Trocknungstechnik dazu.
„Wir haben
uns zunächst auf Schäden am Haus durch ‚Was-
ser und Luft‘ konzentriert. Dazu musste ich viel
Neues lernen.“
Es begann 1998 mit der Level
II Prüfung für Thermografie. Dann folgten die
DHBV-Scheine für Abdichtung im HBZ Münster,
dem Zeitpunkt unseres Kennenlernens. Ab 2001
kam dann der Bereich Brandschaden dazu.
„Seit
2011 gibt es die ITT als GmbH und ich habe auf-
grund der ö. b. u. v. SV-Bestellung mein Büro für
Holz- und Bautenschutz.“
Trotz der Erfahrungen
und Rückschläge habe er den Glauben an das
Gute nie verloren und
„die Entwicklung gibt mir
recht. Wenn ich sehe mit wie vielen guten Kol-
legen, auch aus den ‚gebrauchten Ländern‘, ich
heute zusammenarbeite, bin ich stolz und kann
wieder Vertrauen fassen. Hier gilt in erster Linie
nicht der Mammon, sondern die Gemeinsamkeit.“
Tätigkeitsschwerpunkte der ITT Infra-
rot- und Trocknungstechnik GmbH
– Gutachter
Für Holz- und Bautenschutz, Schimmelpilz-
schäden, Wasserschäden, Schäden am Haus
durch Wärmeverluste und Luftdichtheitsmän-
gel
– Bautenschützer
Bauwerksabdichtungen im Bestand
– Holzschützer
An ausgewählten Objekten, der Bereich wird
zz. ausgebaut
– Trocknung/Leckortung
Das Kerngeschäft: Wasserschadensanierung
nach Rohrbrüchen, Wasser von außen etc.
Suche nach den möglichen Ursachen (Rohr-
bruchortung, auch Abwasser, Flachdachor-
tung, Abdichtungsfehler etc.)
– Schimmelpilzbeseitigung
In diesem Bereich etabliert sich die ITT.
Die derzeitige Auftragslage in der Wasserscha-
densanierung sei, wie bei allen anderen auch,
sehr ruhig.
(Das Interview wurde vor der Hochwas-
serkatastrophe geführt, Anm. d. Red.)
Aber diese
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Zeiten würde es immer wieder geben. Deshalb
wurde das Angebot kontinuierlich erweitert. Die
Beseitigung von Schimmelpilzen auf befallenen
Bauteiloberflächen sei zum Haupttätigkeitsfeld
geworden. Durch Spezialisierung der Abdich-
tungstechnologien erfolgen im Holz- und Bau-
tenschutzbereich immer mehr Beauftragungen.
„Unser Aktionsradius begrenzt sich augenblick-
lich auf Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg/
Berlin, Hamburg, Niedersachsen, teilweise Nord-
rhein-Westfalen, Baden-Württemberg und ab und
zu sind wir in der Schweiz tätig. Gespräche laufen
derzeit mit Kollegen aus den Fachverbänden, in
denen ich Mitglied bin für Rheinland-Pfalz, Hessen
und Bayern. Hier haben wir schon gearbeitet.“
Um den Anforderungen an das Baustellenper-
sonal gerecht zu werden, wurden Inhouse-Schu-
lungen eingerichtet über die eigens geschaffene
ITT-Weiterbildungsakademie. Hier werden kompe-
tente Referenten auch aus den Reihen des DHBV
zur Mitarbeiterschulung eingeladen. Befreundete
Kollegen sind jederzeit willkommen und werden
bei Anfrage gerne eingeladen.
Qualifikationen
Stolz berichtet Wolfgang, dass seine Mitar-
beiter über zahlreiche DHBV-Zertifikate verfü-
gen. Er selbst ist wohl das einzige DHBV-Mit-
glied, das alle DHVB-Seminare, inkl. Holz- und
Bautenschutztechniker, besucht und erfolgreich
abgeschlossen hat. Hinzu kommen noch die Ther-
mografie Level II Prüfung nach DIN 473, der zer-
tifizierte Prüfer der Luftdichtheit am Bau nach
EnEV und der ö.b.u.v. SV für das Holz- und Bau-
tenschutzgewerbe und das Bautentrocknungsge-
werbe.
„Wir würden auch gern ausbilden, haben
aber bisher keinen Azubi gefunden.“
Selbstver-
ständlich besucht Wolfgang die berufsbegleitende
Meisterschule für das Holz-und Bautenschutzge-
werbe in Düsseldorf. Die Meisterschule sei das i-
Tüpfelchen all seiner Ausbildungsaktivitäten. Er
habe sich bereits angemeldet, bevor der Meister
im Holz- und Bautenschutz per Gesetz verkündet
wurde.
„Mit den 24 Kollegen, die dabei sind, gibt
es von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis und
das bei einer Generationsspanne von dem Jüngs-
ten mit 22 bis zu meinen 61 Jahren.“
Gemeinsam
Mir stellt sich die Frage, wer die „Graue Emi-
nenz“ im Hintergrund ist? Wer hält den Lernenden
und Schaffenden den Rücken frei?
„Die graue Eminenz bei uns ist meine Toch-
ter. Schließlich soll sie ja nachfolgen, wenn ich
in neun Jahren kürzer trete. Dadurch, dass mich
die Familie in vielen Dingen entlastet und Ver-
ständnis für die Arbeit da ist, kann ich sehr viel
mit Rückendeckung durchführen. Dafür ein Dan-
keschön an die Familie, die auf einiges verzich-
ten muss. Auch wenn sie es schon durch meine
Arbeit bei der Bahn gewohnt war.“
Wolfgang − privat
„Ich höre sehr gern Musik, wenn es die Zeit
erlaubt und dann vor allen Dingen Vinyl-Platten.
Allein des Klanges wegen. Davon habe ich eine klei-
ne Sammlung. Zum Lesen komme ich heute kaum
noch und wenn, dann ist es meist Fachliteratur.
Meine Modelleisenbahn steht auf dem Boden und
wartet darauf, dass sie endlich aufgebaut wird.
Gleispläne, Streckenfahrplan, Bahnhofsfahrord-
nung, alles auf den Umbau des Bahnhofsgebäudes
auf Wernigerode zugeschnitten. Es ist alles fertig
und muss nur noch auf die Platte. Aber wo ist die
Zeit dafür? Es wird wohl noch ein paar Jahre dau-
ern. Vielleicht helfen mir dann schon die Enkel.“
Ich denke an die Galaabende unseres Ver-
bandes, an denen Wolfgang mit stetiger Regel-
mäßigkeit auffällt. Positiv selbstverständlich,
da er als Tänzer dann seinen guten Nadelstrei-
fen trägt. Das ist Ungewohnt, denn Wolfgang
ist bekannt für das Zurschautragen seines Vor-
namens auf seinen T-Shirts mit Wolfskopf oder
Huskys.
„Dass sich mein Vorname aus den Wor-
ten ‚Wolf‘ und ‚Gang‘ zusammensetzt, bedeutet
nicht, dass dieses nur so in der heutigen Bedeu-
tung zu verstehen ist. In der Deutschen Mytho-
logie“,
so Wolfgang,
„wurde der Wolf als hei-
liges, von den Germanen gar als magisches Tier
verehrt, da der Wolf, so der Glaube, den Sieg im
Kampf weissagte.“
Tja, dazu fällt mir letztendlich nur ein, ich
bin froh Dich an meiner Seite zu haben, Bru-
der Wolfgang!
Schützen & Erhalten · Juni 2013 · Seite 19