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Frauenpower in der Bauhalle

Ein ungewohntes Bild bot sich den Besu-

chern der Bauhalle in der Jugendwerkstatt

Gießen am 20.Mai: Über ein Dutzend jun-

ger Mädchen widmete sich dem Aufbau ei-

ner Fachwerk-Konstruktion, begleitet von

Auszubildenden der Jugendwerkstatt im

Bereich Holz- und Bautenschutz. Andere

erprobten sich im Auftragen von Verputz

an eigens dafür errichteten Probierwän-

den. Auch wenn der Bereich Holz- und

Bautenschutz in der Jugendwerkstatt auf

eine Reihe weiblicher Auszubildender in

den vergangenen Lehrjahren zurückblicken

kann, war dies doch ein Tag mit ungewöhn-

lich hoher Frauenquote.

Anlass war der Girls’Day 2015, an dem sich die

Jugendwerkstatt Gießen auch dieses Jahr wie-

der beteiligte. Am Girls’Day können Schülerinnen

weiterführender Schulen für einen Tag in eher

„frauen-untypische“ Berufszweige hineinschnup-

pern, um ihren Horizont in Sachen Berufsorien-

tierung zu erweitern. In der Gießener Jugend-

werkstatt konnten die Mädchen dieses Jahr die

Arbeitsbereiche Holz, Metall sowie Holz- und

Bautenschutz kennenlernen. Im Bereich Holz-

und Bautenschutz stand das niedrigschwellige

und interaktive Heranführen junger Mädchen

an dieses Berufsfeld im Fokus, welches vielen

Teilnehmerinnen bis dato noch unbekannt war.

Die jüngste Teilnehmerin war erst 10 Jahre alt,

machte ihr Alter allerdings durch selbstbewusstes

Auftreten und wissbegierige Begeisterung wett.

Das Angebot im Baubereich hatte insgesamt

16 junge Mädchen angelockt, die teilweise ex-

tra aus dem Gießener Umland anreisten. Nach

einem gemeinsamen Frühstück in der Bauhalle

begann das Tagesprogramm zunächst mit einer

Einführung in Holz- und Schädlingsarten durch

Marcus Gehrling, Ausbilder im Bereich Holzschutz

bei der Jugendwerkstatt. Im Anschluss startete

der praktische Teil: Scheinbar wahllos auf einen

Haufen gestapelte Holzbalken mussten anhand

einer Konstruktionszeichnung zu einem kleinen

Fachwerkhaus-Korpus zusammengebaut werden.

Später schaute auch eine ehemalige Auszu-

bildende der Jugendwerkstatt vorbei und berich-

tete den jungen Mädchen von ihren persönlichen

Erfahrungen aus weiblicher Sicht in diesem Be-

rufszweig. Am Ende des Tages zog Marcus Gehr-

ling eine positive Bilanz: „Wir hatten eine tolle

Truppe hier, die mit Spaß bei den gemeinschaft-

lichen Aktivitäten mitmachte. Das Miteinander

war auch besonders spannend, weil alle Schul-

formen hier in der Gruppe vertreten waren.“

Alexandra Böckel,

Öffentlichkeitsarbeit,

Jugendwerkstatt Gießen e. V.

Ausbildung

Erfolgreicher Girls’Day in der Jugendwerkstatt Gießen. Hier bekamen Schülerinnen Einblicke in eher „frauen-untypische“ Berufszweige.

Wie baue ich ein Haus? Das lernten die Mädchen

anhand einer Konstruktionszeichnung und bauten

tatkräftig ein kleines Fachwerkhaus zusammen.

Schützen & Erhalten · Juni 2015 · Seite 37