Previous Page  36 / 80 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 36 / 80 Next Page
Page Background

Sachsen-Anhalt

Landestagung auf Schloss Hundisburg

Die Herbsttagung des Landesverbandes

Sachsen-Anhalt fand vom 22.-23. Oktober

auf Schloss Hundisburg im gleichnamigen

Ort statt. Die Wahl einer neuen Leitung

des Landesverbandes in der Mitglieder-

versammlung und die Besichtigung des

Technischen Denkmals Ziegelei Hundisburg

bildeten die Schwerpunkte der Tagung.

Mit Schloss Hundisburg, eines der bedeutends-

ten ländlichen Barockschlösser Sachsen-Anhalts,

hatte Helmut Losensky, der als Vorstandsmit-

glied mit der Organisation der Tagung betraut

war, eine gute Wahl getroffen. Im Kaminzim-

mer des Schlosses fand dann auch die Wahl des

neuen Landesvorstandes statt. Zum letzten Mal,

nach 16 Jahren Vorstandsarbeit, legte Wolfgang

Appel den Finanz- und Arbeitsbericht vor. Appel,

auf dessen Wunsch die außerordentliche Wahl

stattgefunden hat, leitete den Landesverband als

1. Vorsitzender von 1999–2006 und dann wieder

ab 2010. In dieser Zeit war er der Garant dafür,

dass auch im kleinsten DHBV-Landesverband trotz

der geringen Mitgliederzahl stets ein Tagungs-

programm stattfand, das den Vergleich mit den

großen Landesverbänden nicht scheuen musste.

Vor allem legte er großen Wert darauf, dass ne-

ben dem Fachprogramm auch der kulturelle Teil,

stets verbunden mit einer Besichtigung des Ta-

gungsortes, fest im Programm verankert war. Dies

trug besonders dazu bei, dass die Tagungen im-

mer auch attraktiv waren für mitreisende Partner,

die dieses Angebot dankend annahmen.

Ebenfalls nicht mehr zur Wiederwahl stand

Sieghard Hantsch, der über viele Jahre als Vor-

standsmitglied Wolfgang Appel zur Seite stand

und wie dieser einer jüngeren Leitung Platz ma-

chen wollte.

Unter der Wahlleitung von Bernhard

Heimrich wurden als neue Landesvorsitzende

Dr. Christiane Schmidt und Mario Bretschneider

als 1. Stellvertreter neu in den Vorstand gewählt.

Helmut Losensky wurde in seinem langjährigen

Amt als 2. Stellvertreter bestätigt.

Im Rahmen des Fachprogramms erläuterte

Frau Nier den Aufbau und die technischen Ab-

läufe einer Ziegelei anhand des Technischen

Denkmals Ziegelei Hundisburg. Abgerundet

wurde die Führung mit der Besichtigung des

Herzstücks der Ziegelei, dem „Zickzackbrenno-

fen“. Hier wurde der Brennprozess erklärt und

es bestand die Möglichkeit die Brennkammern

anzuschauen. Bei der anschließenden Fahrt mit

der Feldbahn konnten sich alle einen guten

Überblick über den weitläufigen Außenbereich

der Ziegelei verschaffen. In der Baustoffmanu-

faktur der Ziegelei informierte Herr Srocke über

die Herstellung, Lagerung sowie Anwendung von

Sumpfkalk und Hochbrandgips.

Am Nachmittag gab es eine Führung durch

das Schloss mit seinem barocken Garten.

An der Stelle des Schlosses stand ursprüng-

lich eine Burgfeste. Im Jahr 1452 gelangte Hun-

disburg in den Besitz der Familie von Alvens-

leben, welche das Anwesen im 16. Jahrhundert

zu einem Renaissanceschloss ausbauen ließen.

Nachdem das Schloss im Dreißigjährigen Krieg

zerstört wurde, baute man es zunächst im ur-

sprünglichen Stil wieder auf. Bereits 1693 wurde

mit dem Ausbau von Schloss und Garten im baro-

cken Stil begonnen. Vor allem die Gartenanlagen

waren prächtig gestaltet. Nach dem wirtschaft-

lichen Niedergang der Familie von Alvensleben

folgte ein Besitzerwechsel. Der Unternehmer

Johann Gottlob Nathusius kaufte das Anwesen

und nahm weitere stilprägende Umbauten vor.

Schließlich diente das Schloss nach dem Ende

des Zweiten Weltkrieges als Unterkunft für so-

wjetische Soldaten, bis ein Brand den größten

Teil des Hauptgebäudes zerstörte.

Zurzeit befindet sich das Schloss im Wieder-

aufbau. Schloss, Garten und Park sind Eigentum

der Stadt Haldensleben und werden vom Verein

KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg

e.V. über die Schloss- und Gartenverwaltung

Hundisburg verwaltet.

Darüber hinaus wird das Schloss von der Lan-

desforstverwaltung mit dem „Haus des Waldes“

und dem Förderverein „Technisches Denkmal Zie-

gelei Hundisburg e.V.“ genutzt. Die aufwändig

gestalteten Innenräume des Schlosses können

im Rahmen von Führungen sowie bei Kulturver-

anstaltungen bestaunt werden. Die prächtigen

Parkanlagen des Schlosses hingegen sind öffent-

lich und jederzeit frei zugänglich.

Dr.-Ing. Christiane Schmidt

Fotos: Mario Bretschneider

Landesverbände

1

2

3