Schützen & Erhalten · März 2002 · Seite 12
Wie bereits im der letzten
Ausgabe berichtet führt
die DIN 18195 „Bau-
werksabdichtungen“ so-
wie die „Richtlinie für die
Planung und Ausführung
von Abdichtungsarbeiten
mit Kunststoffmodifizier-
ten Bitumendickbeschich-
tungen (KMB) – erdbe-
rührte Bauteile“ zu vielen
technischen Neuerungen
und präzisen Ausfüh-
rungsdetails. Dieses ist
sicherlich begrüßenswert
und führt zu der Quali-
tätssicherung, die seit
Jahren insbesondere von
Planern, Bauherren und
Sachverständige gefordert
wird. Die unangenehme
Kehrseite ist jedoch die,
dass nunmehr höchste
Qualität gefordert wird,
die preisliche Gestaltung
jedoch nicht angetastet
werden darf. Dieses spü-
ren Abdichtungsunter-
nehmen insbesondere in
der heutigen Zeit.
Mit diesem Beitrag möchte ich
versuchen den Abdichtungsun-
ternehmen einige kalkulatori-
sche Fakten aufzuzeigen, die
dazu dienen sollen auskömm-
lichere Preise zu ermitteln.
Untergrund-
vorbereitung
Es ist allgemein bekannt,
dass der Untergrundvorbereitung
ein hoher Stellenwert einge-
räumt wird. Dieses ist in der DIN
18915 für alle Abdichtungsar-
ten einheitlich geregelt, gleich-
gültig ob diese nun mit Dich-
tungs- oder Schweißbahnen,
kaltselbstklebende Folien oder
kunststoffmodifizierter Bitumen-
dickbeschichtung ausgeführt
werden.
Um die Anforderungen zu
erreichen, sind diverse Maßnah-
men und Arbeitsgänge erforder-
lich. Soweit die Untergrundvor-
bereitungen nicht vom Auftrag-
DIE FACHBREICHE
Bauten- und Umweltschutz
Gute Deckungsbeiträge bei hoher Qualität
geber ausgeführt werden, sind
sie kalkulatorisch zu berücksich-
tigen. Die Abdichtungsunterneh-
men sollten insbesondere dann,
wenn sie z. b. als Subunterneh-
mer für einen General- oder
Bauunternehmer arbeiten klar-
stellen, welche Anforderungen
an den Untergrund gefordert
werden. Findet er diese nicht
vor, sollte sie dem Auftragge-
ber im Rahmen einer Behinde-
rungsanzeige schriftlich kund-
tun. Die Maßnahmen, welche
dann gemäß DIN 18195 bzw.
RiLi-KMB ausgeführt werden
müssen sind dann Grundlage
eines Nachtragsangebotes.
Je nach Bauweise können
Untergründe aus Mauerwerke,
Betone oder Putze bestehen,
daher sind als mögliche Unter-
grundvorbereitung zu berück-
sichtigen:
– Trennmittel beseitigen z.b.
durch Hochdruckreinigen
– Sinterschichten ggf. am Fun-
damentvorsprung oder Stirn-
seite der Bodenplatte durch
mechanisches Entfernen z.
b. durch Schleifen, Fräsen,
Strahlen beseitigen
– Kanten z. b. an Betonboden-
platte, Fundamentvorsprün-
ge und Gebäudeaussenecken
fasen oder brechen
– Hohlkehle an Innenecken
herstellen
– Vertiefungen, Fehlstellen
oder offene Stoß- und La-
gerfugen über 5 mm Breite
mit Mörtel verschließen
– Vertiefungen, Fehlstellen
oder offene Stoß- und La-
gerfugen kleiner 5 mm mit
Ausgleichsputz, Dichtungs-
schlämme, mineral. Spach-
tel oder KMB verschließen
– Poren, Lunker, Kiesnester,
Unebenheiten, Rauhtiefen,
oder Putzrillen unter 5 mm
Tiefe, mittels ganzflächiger
Kratzspachtelung aus Dich-
tungsschlämme, minerali-
schem Spachtel oder KMB
schließen
– überstehende Horizontal-
sperren oder Papplagen be-
seitigen
– Rückdurchfeuchtungen aus
dem Untergrund durch Auf-
tragen von mehrere Lagen
Dichtungsschlämme beseiti-
gen
Maßnahmen während
der Ausführung
Um eine optimale Ausfüh-
rung der Abdichtungsmaßnah-
men mit kuntsstoffmodifizier-
ten Bitumendickbeschichtungen
zu gewährleisten, sind gemäß
DIN 18195 bzw. RiLi-KMB zu-
sätzlich Schutzmaßnahmen und
Prüfungen vorzunehmen bzw.
vorzuhalten. Dieses gilt neben
den Witterungsbedingungen
auch für die Verarbeitung und
sind somit kalkulatorisch zu
berücksichtigen.
Als zusätzlich Maßnahmen
sind hier zu berücksichtigen:
– Verhindern, dass Wasser an
den Untergrund oder die fri-
Die Tabelle stellt lediglich den rechnerischen und nicht den tatsächlichen Materialverbrauch da.
Der tatsächliche Verbrauch resultiert aus dem rechnerischen Materialverbrauch, handwerklichen
Schwankungen beim Auftragen und der Kratzspachtelung zu Verfüllen von offenen Fugen,
Unebenheiten, Fehlstellen, Putzrillen usw.