Schützen & Erhalten · März 2009 · Seite 26
Überarbeitete Teile
Teil 2
Der Teil 2 der DIN 18195 „Stoffe“, der im De-
zember 2008 als Weißdruck erschienen ist, fasst
alle Baustoffe, die für die Bauwerksabdichtung
nach der o.g. Norm eingesetzt werden dürfen,
zusammen (s. Anl.1).
Bei den Kunststoffbahnen wurde flexibles
Polyolefin (FPO-Bahnen) aufgenommen.
Die riss- und nicht rissüberbrückenden mi-
neralischen Dichtungsschlämmen (MDS) fanden
ebenfalls Eingang in die Norm, wie die flüssig
zu verarbeitenden Abdichtungsprodukte (FLK)
und die Produkte im Rahmen der Abdichtung
im Verbund.
Bei Flüssigkunststoffen für Bauwerksabdich-
tungen handelt es sich um ein- oder mehrkom-
ponentige synthetische Reaktionsharze auf Basis
von PMMA, PUR oder UP mit organischen Zusät-
zen mit oder ohne mineralischen Füllstoffen.
Teil 7
Das Blatt 7 „Abdichtungen gegen von innen
drückendes Wasser“ aus dem Jahr 1989 bedurfte
einer dringenden Modernisierung.
Deshalb wurde die Überarbeitung dieses
Normteils zum Anlass genommen, um die neu
zugelassenen Baustoffe in einen Lastfall einzu-
binden. Die möglichen Stoffe sind aus Anlage 2
ersichtlich. Die Einspruchsfrist für den Gelbdruck
endete am 30.11.2008.
Für die Bearbeitung der Anträge zur Auf-
nahme neuer Abdichtungsstoffe wird im Norm-
ausschuss ein Procedere – dessen Kernstück der
Nachweis der Langzeitbewährung (5 Jahre Refe-
renzen in Deutschland) darstellt – praktiziert.
Nicht unerwähnt bleiben soll das Beiblatt 1
zur DIN 18195 vom Januar 2006, in dem die
prinzipielle Anordnung der Abdichtung am/im
Bauwerk skizzenhaft dargestellt wird. Dafür sind
die zeichnerischen Beispiellösungen in den ein-
zelnen Normblättern entfallen.
Nächste Bearbeitungsschritte
Kombinationsabdichtung
Eine geschlossene Wanne kann auch durch
die Kombination von Bauwerksabdichtungen mit
wasserundurchlässigen Bauteilen aus Beton mit
hohem Wassereindringwiderstand nach der WU-
Richtlinie erreicht werden, wenn der Anschluss
wasserdicht ausgebildet wird.
Der Begriff „Kombinationsabdichtung“ ist ir-
reführend. Stattdessen wird wie folgt definiert:
– WU-Beton
– Flächige Bauwerksabdichtung
– Übergänge (neu)
– Als Übergang wird auch die wasserdichte
Verbindung zwischen bahnenförmigen bzw.
flüssigen Abdichtungen nach DIN 18195 mit
wasserundurchlässigen Bauteilen aus Beton
mit hohem Wassereindringwiderstand gem.
WU-Richtlinie des DAfStb verstanden.
– Mauersperrbahnen
Werden mit dem Fachbegriff „Querschnitts-
abdichtung“ erfasst.
– Nassraumabdichtungen
Hierzu existiert die ETAG 022 Teil 1…3 .
– Lastfälle
Begriff „zeitweise aufstauendes Wasser“ soll
entfallen, stattdessen „Druckwasser bis 3 m
Eintauchtiefe“.
Teil 9 (Stand März 2004)
Dieser Teil befindet sich in der Überarbei-
tung im Zusammenhang mit den Übergängen.
Teil 8 wird folgen.
Teile 1,3,4,5 und 6
(Stand Aug. 2000)
Die Überarbeitung ist vorgesehen, da die
neuen Baustoffe in die einzelnen Blätter inte-
griert werden müssen.
Zusammenfassend muss man feststellen, dass
Normwerke – wie auch die DIN 18195 keine star-
ren Systeme darstellen, sondern sehr lebendig
die ständige technische Entwicklung durch die
permanenten Anpassungen widerspiegeln.
Anlage 1
DIN 18195 Teil 2 Stoffe – Dez. 2008
Inhalt
Vorwort
1
Anwendungsbereich
2
Normative Verweisungen
3
Begriffe
4
Stoffe
5
Anforderungen
6
Bauliche Erfordernisse
7
Ausführung
7.1
Allgemeines
7.2
Abdichtungen mit aufgeklebten Bitu-
menbahnen
7.3
Abdichtungen mit aufgeklebten und lose
verlegten Kunststoff- oder Elastomerbah-
nen
7.4
Abdichtung mit nicht rissüberbrückenden
und rissüberbrückenden mineralischen
Dichtungsschlämmen (MDS)
7.5
Abdichtung mit flüssig zu verarbeiten-
den Abdichtungsstoffen im Verbund mit
Fliesen und Platten (AIV)
7.5.1 Abdichtung mit rissüberbrückenden Dich-
tungsschlämmen im Verbund mit Fliesen
und Platten
7.5.2 Abdichtungen mit Reaktionsharzen im
Verbund mit Fliesen und Platten
7.6. Abdichtung mit (FLK)
Anlage 2
DIN 18195 Teil 7
Gelbdruck: Ausgabe 06/2008
Einspruchsfrist: 30.11.2008
Inhalt
Vorwort
1
Anwendungsbereich
2
Normative Verweisungen
3
Begriffe
4
Abdichtungsstoffe
4.1
Klebemassen und Deckanstrichmittel,
weiß zu verarbeiten
4.2
Asphaltmastix und Gussasphalt
4.3
Bitumen und Polymerbitumenbahnen
4.4
Kunststoff- und Elastomerbahnen
4.5
Kalottengeriffelte Metallbänder
4.6
Kunststoffmodifizierte Bitumendickbe-
schichtungen (KMB)
4.7
Mineral. Dichtungsschlämmen (MDS)
4.8
Flüssig zu verarbeitende Abdichtungs-
stoffe im Verbund mit Fliesen und Plat-
tenbelägen (AIV)
4.9
Flüssigkeitsstoffe für Bauwerksabdich-
tungen (FLK)
5.
Hilfsstoffe
5.1
Stoffe für Voranstriche, Grundierungen,
Versiegelungen u. Kratzspachtelungen
5.2
Stoffe f. Trennschichten bzw. Trennlagen
5.3
Stoffe für Schutzlagen u. Schutzschichten
5..4 Stoffe zum Verfüllen von Fugen in Schutz-
schichten
Anlage 3
DIN 18195 „Bauwerksabdichtungen“
Teil 1: Grundsätze, Definitionen, Zuordnung der
Abdichtungsarten 08/2000
Teil 2: Stoffe 11/2008
Teil 3: Anforderungen an den Untergrund und
Verarbeitung der Stoffe 08/2000
Teil 4: Abdichtungen gegen Bodenfeuchtigkeit
(Kapillarwasser, Haftwasser und nichtstau-
endes Sickerwasser an Bodenplatten und
Wänden, Bemessung u. Ausf. 08/2000
Teil 5: Abdichtungen gegen nichtdrückendes
Wasser auf Deckenflächen und in Nass-
räumen, Bemessung und Ausführung
08/2000
Teil 6: Abdichtungen gegen von außen drü-
ckendes Wasser und aufstauendes Si-
ckerwasser – Bemessung und Ausführung
08/2000
Teil 7: Abdichtungen gegen von innen drücken-
des Wasser, Bemessung und Ausführung
06/2008
Teil 8: Abdichtungen über Bewegungsfugen
03/2004
Teil 9: Durchdringungen, Übergänge, An- und
Abschlüsse 03/2004
Teil 10: Schutzschichten und Schutzmaßnahmen
03/2004
Beiblatt 1: Bauwerksabdichtungen – Beispiele
für die Anordnung der Abdichtung bei Abdich-
tungen 01/2006
Dieter Pietsch,
Pietsch GmbH Bauwerkserhaltung, Schenefeld
Dr. Hans-Dieter Wolf,
VANDEX-Isoliermittelgesellschaft mbH,
Schwarzenbek
Praxis