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Es schreibt für Sie:

Dipl. Holzwirt

Georg Brückner

Fachbereichsleiter

Sachverständige

Roggenkamp 7a · 59348 Lüdinghausen

Telefon: (0 2591) 949653

Fax: (02591) 949654

E-Mail:

brueckner@dhbv.de

Fachbereiche

Sachverständige

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24.02.16 17:20

Bild 1: Fruchtkörper des EHS im Wohnzimmer auf

dem Laminat.

Bild 2: Blick ins Wohnzimmer vor den Freilegungen.

Schützen & Erhalten · März 2016 · Seite 21

Hauskauf

– Echter Hausschwamm – Rechtsstreit

In gerichtlich anhängenden Fällen haben

darin eingebundene Sachverständige

(gerichtlich bestellt oder privatgutach-

terlich tätig) häufig keine Informationen

darüber, wie die ganze Sache endet. Nach-

folgend wird von einem Fall aus der Praxis

eines Holzschutzsachverständigen berich-

tet, wo dieser ein gerichtliches Verfahren

von der privatgutachterlich beauftragten

Beweissicherung bis zur letztendlichen

Entscheidung vor dem Oberlandesgericht

Hamm begleiten durfte.

Worum geht es?

Eine junge Familie mit drei kleinen Kindern

erfüllt sich ihren Traum durch Kauf eines Hauses

in ruhiger ländlicher Umgebung.

Das Satteldachhaus (EG, DG, Spitzboden),

dessen Ursprünge ins 16. Jahrhundert zurückge-

hen, wurde von dem Vorbesitzer in Eigenarbeit

komplett umgebaut und modernisiert.

Der Traum von dem Haus endete für die

neuen Besitzer jäh nach einem Jahr im Erdge-

schoss und zwar dort im Wohnzimmer mit der

Entdeckung eines ca. 1m langen und ca. 30 cm

breiten Fruchtkörpers des Echten Hausschwamms

(EHS). Neben diesem großen Exemplar wurden

hier noch zwei weitere kleinere Fruchtkörper und

ein weiterer in einem Nebenraum vorgefunden.

Da die Hausbesitzer befürchteten, dass der

Befall durch den Echten Hausschwamm schon

vor dem Kauf des Hauses bestand und den Vor-

besitzern bekannt war, ohne dass beim Verkauf

hierauf hingewiesen wurde, haben sie sich nach

anwaltlicher Beratung dazu entschieden, einen

Holzschutzsachverständigen hinzuzuziehen, um

zwecks Beweissicherung die Befalls- und Scha-

densbereiche untersuchungstechnisch erfassen

und dokumentieren zu lassen.

Bei den dann folgenden Untersuchungen

wurde festgestellt, dass der EHS auf dem Fuß-

boden nicht nur das komplette Wohnzimmer

flächendeckend, sondern auch Teile der an-

grenzenden Räume befallen hat. Weiterer Be-

fall wurde in den angrenzenden Mauerwerken

vorgefunden.

Weiterhin ergab sich bei den Recherchen und

Untersuchungen, dass kurz vor dem Verkauf auf

dem Fußboden des knapp 40m

2

großen Wohn-

zimmers ein Laminatboden über eine bestehende

Holzdielung verlegt worden war. Nach entfernen

des Laminats zeigte sich, dass der gesamte Die-

lenboden mit Ausnahme von ca. 4m

2

komplett

durch den EHS befallen und in großen Teilen

komplett zerstört worden war. Als Besonderheit

fiel auf, dass in der Nordostecke des Raumes ein

Teil der Dielung (1,36m×3,06m) zu einem frü-

heren Zeitpunkt mit schmaleren Dielen erneu-

ert wurde. Bei Aufnahme der gesamten Dielung

wurde eine flächendeckende Myzelausbreitung

oberhalb der Lagerhölzer und der dazwischen

befindlichen Dämmung (Polystyrolplatten, Per-

liteausgleichsschüttung) ausgemacht. Ausge-

prägte Stränge von bis zu 1,5 cm Durchmesser

und mehreren Metern Längen wurden hier vorge-

funden. Ein Großteil der Stränge zeigte deutlich