ihren Stoffwechsel eingeschränkt
aufrechterhalten. (13, 15) Da kann
man nur den Hut ziehen!
Romantik mit Redezeit-
begrenzung
Als hätten wir es nicht schon
immer gewusst, haben Forscher
nun auch noch festgestellt, dass
Schimmelpilze echte Schnatter-
tanten sind. Keimen Sporen aus,
verhandeln sie untereinander, wer
mit wem eine Kolonie bildet. Na-
türlich kann aus jeder Spore eine
Kolonie entstehen, das nutzen wir
im Labor aus, wenn KBE (Koloniebil-
dende Einheiten) ermittelt werden.
Doch konnte bewiesen werden(18),
dass Kolonien aus nur einer Spore
deutlich schwächer und weniger er-
folgreich sind als Kolonien unter-
schiedlicher Sporen. Um sich einig
zu werden, erfolgt eine Kommuni-
kation über Botenstoffe, wobei die
Signale jeweils für 5 Sekunden aus-
gestoßen werden, das Gegenüber
hört zu und antwortet anschließend
ebenfalls für 5 Sekunden bioche-
misch. Wird man sich einig, ver-
schmelzen die Keimschläuche der
Sporen. Dabei kommt es zum Gen-
transfer, mit ökologischem Vorteil
versteht sich.
Konsequenzen
Schimmelpilze in Innenräumen
sind deshalb so erfolgreich, weil sie
über eine Reihe von Features ver-
fügen, die sie äußerst flexibel mit
diversen Stresssituationen umgehen
lassen. Sie können Biozide überwin-
den, alkalische Untergründe besie-
deln, ihr Aussehen verändern und
Isoplethenmodelle austricksen. Und
sie kommen nicht allein. Bakterien
und Milben sind treue Begleiter. Da-
mit verändern sich Befallsbilder aber
auch Symptome bei den Bewohnern.
Bei der Entwicklung von Maß-
nahmen zur Schimmelprophylaxe,
aber auch zur Bekämpfung, müssen
die Fähigkeiten der Pilze berücksich-
tigt werden. Dazu zählen geeignete
Nachweismethoden, Prüfverfahren
zur Effizienzbestimmung von Bio-
ziden und Desinfektionsmitteln so-
wie angepasste Baustoffe und Bau-
weisen. Auch das Nutzerverhalten,
welches im Wesentlichen die Kondi-
tionierung der Baustoffe und Ober-
flächen beeinflusst, muss diesen
Erkenntnissen angepasst werden.
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013-0323-z
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