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Schimmelpilze

Aber es geht auch anders: Pilze kuscheln gern mit Algen. Obwohl oder vielleicht

weil beide Organismengruppen ganz unterschiedliche Lebensansprüche an Feuchte,

Nährstoffe oder auch Temperatur und Strahlung haben, ergänzen sich Algen und

Pilze hervorragend. Dabei muss es nicht gleich die Symbiose zur Flechte sein, eine

enge Vernetzung im Biofilm tut’s auch.

Flirten im 5 Sekunden Takt: Keimlinge von Neurospora crassa verhandeln durch

Aussendung von Botenstoffen über Koloniebildung. Dabei ist grünfluoreszierend

der „redende“ Partner dargestellt. Wie man sieht, wird nicht wild durcheinander

geschnattert, sondern aufmerksam zugehört und mit dem Reden abgewechselt.

Wird man sich einig, wachsen die Keimschläuche aufeinander zu und ver­

schmelzen. (aus 18)

Links: Ein hoher pH-Wert ist auch keine Lösung: Die linke Spalte zeigt eine Mörtel-

probe mit pH 11,0. Mit bloßem Auge sieht alles gut aus. Vor allem, wenn man die

Probe mit pH 7,0 rechts daneben sieht. Die sieht doch eindeutig stärker befallen

aus! Bei der mikroskopischen Analyse zeigt sich jedoch, dass bei hohem pH ein

Übergang in das Pelletwachstum erfolgt, die Pilze (hier Cladosporium sp.) wach-

sen nicht mehr filamentös, sondern in Clustern. Die Pigmentierung ist unterdrückt,

dadurch erscheint der Befall als weniger intensiv. Die Zellzahlen sind jedoch dop-

pelt so hoch. (Fotos Messal)

Auf Abstand halten: Wenn Pilzkolonien sich zu nahe kommen und um Siedlungs-

grund streiten, sorgen Wirkstoffe wie Farnesol und Gliotoxin für klare Grenzen. Die

Wirkstoffe lösen beim Gegenüber einen programmierten Zelltod aus. So wird das

eigene Territorium erfolgreich verteidigt.