Hamburg/Schleswig-Holstein
Nachweis der Sachkunde im Bautenschutz
Viele Mitglieder des Lan-
desverbandes und darüber
hinaus weitere Bauschaf-
fende haben diese Fortbil-
dungsmaßnahme genutzt.
Dadurch ergab sich ein all-
gemein als angenehm in-
teressant empfundener
Teilnehmerkreis.
Neben gewerblichen Mitarbei-
tern aus den Mitgliederbetrie-
ben und deren Chefs waren unter
den Teilnehmern Diplom-Inge-
nieure, ein Maurermeister, ein
öbuv Sachverständiger und
schließlich eine Architektin.
Eine Mischung – wie sich sehr
schnell herausstellte – die so-
wohl für die Teilnehmer und
auch für die Dozenten im höch-
sten Grade befruchtend war. Eine
davon war Ulrike Romanow. Sie
schreibt:
„Ein Weiterbildungs-
lehrgang zum Nachweis der Sach-
kunde im Bautenschutz für Mau-
erwerks- und Putzsanierung in
Zusammenarbeit mit der Gewer-
beförderungsakademie der Hand-
werkskammer Hamburg. Etwas
trocken mag diese Bezeichnung
für ein Bautenschutzseminar er-
scheinen, welches es dann al-
lerdings richtig in sich hatte. Ein
Spektrum von historischen Grün-
dungskonstruktionen bis zu den
chemisch/physikalischen Vorgän-
gen in den kleinsten Kapillarpo-
ren der Baustoffe. Es ist schon
ein umfangreicher Stoff gewe-
sen, welcher den 19 Seminarteil-
nehmern dargeboten wurde. In
den 80 Unterrichtsstunden wurde
die Vielfältigkeit des Bauten-
schutzes wieder einmal mehr als
deutlich aufgezeigt, und somit
konnte sicherlich jeder Teilneh-
mer neues Wissen für sich her-
ausfiltern. Das Interesse der Se-
minarteilnehmer wurde nicht nur
durch rege Beteiligung im Un-
terricht gezeigt, sondern setzte
sich in den vielen Pausengesprä-
chen mit Erfahrungs- und Mei-
nungsaustausch fort. Bezeich-
nend für dieses Seminar ist wohl
gewesen, dass trotz der Themen-
vielfalt die Zusammenhänge der
einzelnen Bereiche nicht verlo-
ren gegangen sind. Die Dozen-
ten haben es vielmehr sehr gut
verstanden, die für das Verständ-
nis von Problematiken im Bau-
tenschutzbereich notwendigen
Verknüpfungen der einzelnen
Fachbereiche eindrucksvoll dar-
zustellen. Weiter so!
In der Tat, nichts für Leicht-
gewichte oder sogenannte Zer-
tifikatssammler. Schon die Zu-
gangsbedingungen fordern eine
abgeschlossene Ausbildung in
einem anerkannten Ausbildungs-
beruf sowie ausreichende Be-
rufspraxis und den Nachweis
entsprechender Kenntnisse und
Erfahrungen.
Gilt es doch, die Spreu vom
Weizen zu trennen und den
Bauherren eine Entscheidungs-
hilfe an die Hand zu geben.
Leider ist es bisher so, dass die
zunehmende Zahl der selbster-
nannten Experten sehr häufig
keine fundierten Lösungsvor-
schläge unterbreiten können.
Dies führt zu allgemeiner Ver-
unsicherung und erzeugt Miss-
trauen. Der Sachkundenachweis
wird hier Abhilfe schaffen.
Schließlich darf sich der Bau-
tenschützer nicht nur als Ver-
arbeiter sehen. Mit der Unter-
breitung des Angebotes ist er
auch Planer. Er schuldet dem
Bauherren ein detailliertes
Leistungsverzeichnis, das ein
vollständiges und ein in sich
schlüssiges Abdichtungskonzept
enthält und das nicht ausle-
gungsbedürftig ist. Die Planung
des Bautenschützers muss bei
einwandfreier Leistungsbeschrei-
bung zu einer fachlich richti-
gen, vollständigen und dauer-
haften funktionslänglichen Bau-
werksabdichtung führen.
Bauwerksabdichtungen sind
zu planen. Welche Weg dabei
zu beschreiten sind, das wur-
de den Seminarteilnehmern mit
dem Ziel vermittelt, künftig mit
einer Sprache sprechen zu kön-
nen. Wenn das gelungen ist,
dann hat sich der Einsatz des
Landesverbandes Hamburg/
Schleswig-Holstein für die Vor-
bereitung und Ausrichtung die-
ser Fortbildungsmaßnahme ge-
lohnt. Nicht erreicht haben die
Zielgerade drei Teilnehmer. Das
unterstreicht die Qualitätsmeß-
latte dieser Sachkundeprüfung.
In einer Feierstunde werden den
erfolgreichen Teilnehmern in der
GFA-Akademie demnächst die
Zertifikate überreicht.
Dieter
Pietsch
Schützen & Erhalten · Juni 2003 · Seite 28