bestimmten Objekten heranzuziehen.
Erschwerend wurde in den meisten der
beanstandeten Fällen eine viel zu ge-
ringe Eindringtiefe der Imprägnierung
erzielt, so dass der Verlust der Wirkung
im oberflächennahen Bereich bereits
einem Totalverlust, Versagen gleich-
kommt. Fest steht allerdings, dass es
sich bei den in der Literatur beschrie-
benen „erfolgreichen Objekten“ zumeist
um wichtige denkmalgeschützte Bau-
werke handelt, bei denen die Hydro-
phobierung mit entsprechender Sorg-
falt ausgeführt wurde und somit hohe
Eindringtiefen erreicht wurden.
Qualitätssicherung
Um eine hohe Qualität der Hydro-
phobierung von Fassaden zu gewähr-
leisten, wurde von der Arbeitsgruppe
Hydrophobierung der WTA ein neues
Merkblatt zu diesem Thema erstellt,
das für Planer und Ausführende Hil-
festellung zum Erreichen eines guten
Ergebnisses bietet. Es liegt derzeit im
Gelbdruck vor und kann in Kürze über
die WTA erworben werden.
(2)
Das WTA-Merkblatt E-3-17 befasst
sich mit der hydrophobierenden Impräg-
nierung von mineralischen Baustoffen,
ausgenommen Beton. Es werden Ent-
scheidungsgrundlagen und Ausschluss-
kriterien für eine wasserabweisende
Behandlung aufgezeigt und notwen-
dige Untersuchungen dargestellt. Die
Bedeutung der Eigenschaften und des
Zustandes des zu behandelnden Bau-
materials wird herausgehoben und das
Schädigungspotential von hydropho-
bierenden Imprägnierungen deutlich
gemacht. Anhand eines Fragenkatalo-
ges wird dem Praktiker eine Entschei-
dungshilfe gegeben. Die einzelnen
Produktgruppen von Tränkungsmitteln
werden genannt und ihre Einsatzmög-
lichkeiten beschrieben. Es finden sich
Angaben zur Applikation und zur Mit-
telaufnahme. Die Anforderungen an
eine Imprägnierung und Verfahren zur
Qualitätskontrolle nach der Maßnah-
me und zur regelmäßigen Überprüfung
der Wirksamkeit werden dargestellt. Es
empfiehlt sich nach einer Hydropho-
bierungsmaßnahme die Wirksamkeit zu
überprüfen. Da der genannte Abperlef-
fekt kein Qualitätskriterium darstellt
und die Eindringtiefe des Hydropho-
bierungsmittels nur über zerstörende
Prüfungen bestimmt werden kann,
wird man sich in der Regel mit einer
Messung der Saugfähigkeit am Objekt
begnügen müssen. Hierfür sind das so
genannte Karsten’sche Prüfröhrchen
bzw. Weiterentwicklungen dieses Ver-
fahrens geeignet.
Zusammenfassung
Für die Qualität einer hydrophobie-
renden Imprägnierung ist vor allem die
Sorgfalt bei der Ausführung entschei-
dend. Sie beginnt mit der Auswahl des
Hydrophobierungsmittels und des Auf-
tragsverfahrens, erstreckt sich über den
Ausführungszeitpunkt, hinsichtlich der
klimatischen Bedingungen und der Un-
tergrundfeuchtigkeit, bis hin zur einge-
setzten Materialmenge. Eine hydropho-
bierende Imprägnierung darf nicht dazu
„missbraucht“ werden, den konstrukti-
ven Feuchteschutz zu ersetzen. Zudem
müssen hydrophobierte Fassaden ge-
wartet werden, um Fehlstellen wie, z. B.
Fugenflankenabrisse rechtzeitig feststel-
len und instandsetzen zu können. Wenn
Bauteile aufgrund von eindringender
Feuchtigkeit Schäden entwickeln, dann
ist die hydrophobierende Imprägnierung
dieser Bauteile eine Variante der Feuch-
tigkeitsreduzierung an Fassadenoberflä-
chen. Bei Beachtung der beschriebenen
Randbedingungen ist das Prinzip: „Re-
duzierung der Wasseraufnahme durch
Hydrophobierung“ realisierbar.
Quellen
(1) WTA Merkblatt 4-3-98/D
Instandsetzung von Mauerwerk- Stand-
sicherheit und Tragfähigkeit, 7.3.1. Im-
prägnierungen und Beschichtungen, WTA-
Geschäftsstelle: Ingolstädter Straße 102,
D-85276 Pfaffenhofen, Telefon +49 (0)89
57869727, Fax: +49 (0)89 57869729,
E-Mail:
(2) WTA Merkblatt E-3-17
Hydrophobierende Imprägnierung von
mineralischen Baustoffen, Ausgabe:
08.2009/D. Wissenschaftlich-Techni-
sche Arbeitsgemeinschaft für Bauwerk-
serhaltung und Denkmalpflege e. V.,
Vertrieb: WTA Publications, Telefon
+49 (0)89 / 578 697 27, Fax +49 (0)89
57869729, E-Mail:
Bildnachweise
Titelbild:
Dipl.-Ing. Thomas Reuthe, Beratender
Ingenieur, Florastraße 34 A, D-13187
Berlin, Telefon (030) 48637645, Mobil
(0172) 3116320, E-Mail: info@abfe-
berlin.de
Bild 1a + 1b:
Wacker Chemie AG, Hanns-Seidel-Platz
4, D-81737 München, Telefon +49 (0)89
62 79-0, Fax +49 (0)89 62 79-17 70,
,
Bild 2/3/7
Remmers Baustofftechnik GmbH, Bern-
hard-Remmers-Str. 13, D-49624 Lönin-
gen, Telefon (05432) 83-0, Fax (05432)
3985, E-Mail:
www.
remmers.de
Bild 4/5/6
Co-Autor Jens Engel, Produktmanager
für den Bereich Fassadenschutz, Denk-
malschutz, Betoninstandsetzung und En-
ergetische Sanierung, jengel@remmers.
de, (siehe zuvor)
WEBAC
®
stoppt Wasser
– und das
auch bei denkmalgeschützen Gebäuden.
Abdichtende Injektionen ermöglichen
einen schonenden Umgang mit der
historischen Bausubstanz und sind für
den Erhalt der Gebäude häufig unum-
gänglich. Die Malzfabrik Grevesmühlen
zum Beispiel, das größte Industriedenkmal
in Mecklenburg-Vorpommern, wurde mit
folgenden WEBAC
®
Produkten saniert:
•
WEBAC
®
PUR-Injektionsharz
für 250 m² Horizontalsperre gegen
kapillar aufsteigende Feuchtigkeit
•
WEBAC
®
Acrylatgel
für 650 m² Flächenabdichtung durch
Schleierinjektion im Bauteil
WEBAC
®
Chemie GmbH
Fahrenberg 22 · 22885 Barsbüttel bei Hamburg
Tel.: +49 (0)40 670 57-0 · Fax: +49 (0)40 670 32 27
·
Schützen & Erhalten · September 2010 · Seite 15
Fachbereiche
Bautenschutz