Schützen & Erhalten · Juni 2003 · Seite 11
THEMA – VERBANDSTAG 2003
Top Thema der Mitgliederversammlung
Qualitätssiegel – der Weg zur Elite
Wer etwas verändern will,
muss erst einmal das Fun-
dament kennen auf dem
er steht.
Dass etwas verändert werden
muss und auch verändert wird,
hatten Frank Gerst und Frank
Grabow beim vergangenem Ver-
bandstag in Freiburg angekün-
digt. Welcher Weg sich dabei als
der gangbarste und damit sinn-
vollste erweisen würde, wurde
über das Jahr erarbeitet und nun
den Mitgliedern zur abschlie-
ßenden Entscheidung vorge-
stellt. Auf dieses Top Thema der
Mitgliederversammlung hatten
sich gleich drei Referenten vor-
bereitet. Frank Gerst, Frank Gra-
bow und Karl Krakow von der
Werbeagentur Krakow-Partner.
Zunächst analysierte Frank
Gerst den Ist-Zustand des Ver-
bandes.
Ist-Zustand
– Der DHBV ist ein Zusam-
menschluss von Handwer-
kern, Sachverständigen
und Produktherstellern
mit zum Teil völlig unter-
schiedlichen Interessens-
lagen.
– Der DHBV bildet dadurch
eine völlig „inhomogene“
Gruppe.
– Anfängern, die sich als
Mitglied auf Probe zu-
nächst noch qualifizieren
müssen, stehen Fachleute
mit langjähriger Berufser-
fahrung und festem Kun-
denstamm gegenüber.
– Langjährige Mitglieder
sind qualifiziert und weit
besser als das Gros ihrer
Konkurrenten auf dem
Markt.
– Die Leistungsfähigkeit ist
dennoch bei vielen noch
nicht so stark ausgeprägt,
da Weiterbildungskonzepte
des DHBV nicht umfang-
reich genutzt werden.
– Mitglieder fordern verstärkt,
die in den Statuten veran-
kerte Weiterbildungspflicht
zu kontrollieren und die
Öffentlichkeitsarbeit für
qualifizierte DHBV-Mit-
glieder zu verstärken.
Das Ziel des Verbandes, so Gerst,
muss daher lauten:
Der DHBV wird ein
Spitzenverband
Hierzu bedarf es einer Visi-
on, die Mitglieder begeistert.
Geht man davon aus, dass Kun-
den immer mehr nach heraus-
ragenden Spezialisten suchen,
so muss er DHBV seinen Mit-
gliedern die Möglichkeit bieten,
sich durch ein Qualitätssiegel
als besonders qualifiziert her-
auszustellen.
Dies heißt, der DHBV muss
seinen Mitgliedern einen gang-
baren Weg zur Elite bieten. Und
gleichzeitig muss er als Fach-
verband der Branche weiterhin
für alle im Holz- und Bauten-
schutz Tätigen offen sein.
In Zukunft gibt es daher
nicht mehr nur zwei Arten der
Mitgliedschaft, sondern neben
der „Mitgliedschaft auf Probe“
und der „Vollmitgliedschaft“
kommt eine neue Form für be-
sonders qualifizierte Fachbetrie-
be hinzu.
Vollmitglied mit
Qualitätssiegel –
„Der Weg zur Elite“
Was hierunter zu verstehen
ist, stellte Frank Grabow wie
folgt vor.
– Ein Qualitätssiegel erwirbt
man nicht durch Herkunft,
Beziehung oder Vermögen,
sondern durch Leistung,
Charakter und Wirkung.
– Eliten braucht man in al-
len Bereichen des Lebens.
Ohne Eliten gibt es keinen
Fortschritt und kein fried-
volles Miteinander.
– Ein Qualitätssiegel steht
für eine Haltung, kein er-
reichtes Ziel. Es legiti-
miert sich stets neu im
Anspruch, im Weg und im
Ergebnis.
– Das Qualitätssiegel nährt
sich aus Erkenntnis, Kritik
und Verantwortlichkeit,
nicht aus Dogma, Traditi-
on und Eitelkeit.
– Das Streben nach einem
Qualitätssiegel kann und
muss man fördern. Chan-
cengleichheit, wohlver-
standen, ist eine Voraus-
setzung der Förderung,
kein Hindernis.